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Sprache und kulturelles Erbe

Leitung: Prof. Dr. Guido Hausmann und Prof. Dr. Mirja Lecke

Das Themenfeld untersucht die politische Bedeutung und die aktuelle Bedrohung der ukrainischen Sprache sowie das kulturelle Erbe der Ukraine, verstanden im weiteren Sinne. Es verbindet regionale Bezüge zu Regensburg mit größeren, internationalen Kontexten.

Zentrale Themen:

  • Ukrainische Staatlichkeit in regionalen Kontexten (1918, 1991)
  • Städte als multikulturelle Räume: Erforschung des jüdischen kulturellen Erbes in Odesa und Kyjiw, Untersuchung des kulturellen Lebens im ukrainischen DP-Lager in Regensburg nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Kulturelle Erinnerung: Das Literaturmuseum in Odesa als Beispiel für die Transformation des kulturellen Erbes, Memorialisierung demokratischer Revolutionen wie des Euromajdan in Kyjiw 2013/14 in europäischer und globaler Perspektive, das Gedenken an gefallene Soldaten 

Im Rahmen des Themenfeldes wurde ein Lektorat für Ukrainische Sprache an der Universität Regensburg eingerichtet.

Kooperationen mit Forschungsprojekten

Alle Forschungsprojekte

Förderer:
EU im Rahmen der ERASMUS+-Aktion Jean Monnet Policy Debate
Leitung:
Prof. Dr. Mirja Lecke, Prof. Dr. Guido Hausmann
Laufzeit:
2023-2026
Das Projekt HER-UKR: Risiken und Chancen für EU Heritage Diplomatie in der Ukraine erforscht die Rolle von kulturellem Erbe in den EU-Außenbeziehungen. Das Regensburger Team widmet sich erstens einem Dilemma von aus der Sowjetzeit stammenden Literatur-Museen. Sie müssen ihr oft russozentrisches Narrativ im Kraftfeld von postsowjetischem Unabhängigkeitsdiskurs und Nationbuilding revidieren. Es untersucht zweitens anhand einiger Beispiele die Ausprägungen und den Wandel des politischen Totenkultes in der Ukraine seit 2022 und möchte drittens, auch im Vergleich mit Georgien, genauer die Bedrohung des sowie den Umgang mit dem Kulturerbe von Minderheitengruppen in der Ukraine erforschen.

Förderer:
Projekt EURIZON, finanziert durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 87107
Leitung:
Prof. Dr. Taras Vintskovskii, Dr. Olena Syniavska
Wissenschaftlicher Betreuer:
Prof. Dr. Guido Hausmann
Laufzeit:
2024-2025
Während des Ersten Weltkriegs befand sich der Süden der Ukraine in der Zone der geopolitischen Interessen der Weltmächte, die die nördliche Schwarzmeerregion als ein Gebiet potenzieller bewaffneter Konfrontation und wirtschaftlicher Präferenzen betrachteten. Im Rahmen der Studie werden Archivdokumente und -materialien in ukrainischer und deutscher Sprache präsentiert, die hauptsächlich in den Archiven von Odesa aufbewahrt werden und die Präsenz der Truppen der Mittelmächte in der Südukraine, vor allem in Odesa und den umliegenden Gebieten, widerspiegeln.

Förderer:
Polnisches Nationales Forschungszentrum (NCN) und österreichischer Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF)
Leitung:
Assoc. Prof. Dr. Börries Kuzmany (Institut für Osteuropäische Geschichte (IOG)), Dr. habil. Gennadii Korolov (Tadeusz Manteuffel Institute of History)
Wissenschaftlicher Betreuer:
Prof. Dr. Guido Hausmann (Beiratsmitglied)
Laufzeit:
laufend
Das Projekt untersucht eine der prägendsten Perioden der jüngeren ukrainischen Geschichte – den revolutionären Umbruch zwischen 1917-1921 – indem es die vielfältigen Erfahrungen jener Menschen erforscht, die sich selbst nicht als ethnische Ukrainer betrachteten oder nicht als solche angesehen wurden. Während sich die bisherige Forschung in erster Linie auf die Staatsbildungsbemühungen der ukrainischen nationalen Eliten konzentrierte, wurden das Leben und die Aktivitäten von Nichtukrainern weitgehend außer Acht gelassen. Dabei war die Ukraine ein multikultureller Raum, in dem sprachlich und konfessionell heterogene Bevölkerungsgruppen Seite an Seite lebten. Diese machten immerhin rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Ohne deren Einbeziehung kann daher die Geschichte der revolutionären Umwälzungen in der Ukraine nicht oder nur unvollständig erzählt und verstanden werden.